Kent Nagano: Montreal Symphonie

ANSPRUCH: 

***

TITEL: 

Kent Nagano: Montreal Symphonie

SPANNUNG: 

*

ENTSTEHUNGSLAND: 

Kanada

Deutschland

ACTION: ERSCHEINUNGSJAHR: 

2010

HUMOR: 

*

REGIE: 

Bettina Erhardt

EROTIK: DARSTELLER: 

Kent Nagano

DasMontrealSymphonie Orchester

GEWALT: LÄNGE: 

97 Minuten

GENRE:

Dokumentation

DEUTSCHER KINOSTART: 

13. Januar 2011

ALTERSFREIGABE: 

F.S.K.ohne Altersbegrenzung

(Infoprogramm)

INTERNETSEITE: 

http://www.montreal-symphony.com/media-1.html

Kent Nagano Montreal Symphonie Kinoplakatmotiv

WERTUNG:

Der Daumen schräg nach oben

Dieser Film könnte ihnen gefallen, wenn sie die Dokumentation CREATING THE LORD OF THE RINGS SYMPHONY: EINE MUSIKALISCHE REISE DURCH MITTELERDE mochten, die den Oscarprämierten Komponisten Howard Shore beim kreieren der Musik zu den „Herr der Ringe“ Filmen begleitet.

 

Inhalt

Kent Nagano ist einer der einfluss-und erfolgreichsten Dirigenten der Welt.

Dieser Film portraitiert den Mann hinter dem großartigen „Montreal Symphonie Orchester“

und seiner 75. Jubiläumssaison.

 

Kritik

Die Musik ist sein Leben. Auch im Film nimmt sie eine, alles umfassende Position ein. Kent Nagano spricht von der Natur, von seiner Umgebung, als wäre sie ein Orchester, nur kann man es in diesem Fall nicht dirigieren, man kann lediglich zuhören und sich inspirieren lassen. Jeden Vogel, jedes Insekt kann er deuten, sitzt er in einem Raum, so hört er die Lampe über seinem Kopf. Ein Grund, warum er sich im Norden Kanadas so wohl fühlt, hier ist es komplett ruhig, es gibt kaum störende Geräusche.

Das Bild, welches man im Film vom Stardirigenten vermittelt bekommt, ist ein äußerst positives.

Er hat darauf bestanden, dass seine Tour auch im nur spärlich besiedelten Norden Kanadas stattfindet. Er sagt von sich, dass er Musik für Jedermann produziert, unabhängig von der Herkunft, der ethnischen Zugehörigkeit oder dem Bildungsniveau. Er scheint glücklich zu sein, solange er nur Musik machen kann. Sei es in einer amerikanischen Konzerthalle, die ein 15.000 Leute umfassendes Publikum beherbergt, oder in einer Schulkantine, mit einer Handvoll Inuit als Zuschauer, Nagano spielt immer und überall und vor allem für jeden. Diese Einstellung verleiht ihm eine gewisse Bodenständigkeit und lässt ihn umso sympathischer erscheinen.

Im Laufe des Filmes, bekommt man einen detaillierten Einblick hinter die Kulissen eines der renomiertesten Orchester der Welt. Von der Bühnengestaltung, über dessen Umsetzung und Aufbau, bis hin zu den Proben, wird alles beleuchtet, was man sich vorstellen kann.

Besonders interessant sind vor allem die Versuche Naganos, eine Verbindung zwischen seiner klassischen Musik und den nativen Klängen der Inuit zu schaffen. Mit Erfolg eint er den traditionellen „Kehlkopfgesang“ der Ureinwohner mit seinen Geigen, Violinen und Cellos.

Sogar die Kleinsten sind von seiner Musik begeistert. Eines seiner Ziele ist, auch Kinder und Jugendliche an klassische Musik heranzuführen. Offensichtlich mit Erfolg.

Seine musikalische Diplomatik, sprich, vollkommen verschiedene Musikrichtungen zu paaren, ohne die jeweiligen charakteristischen Aspekte zu unterdrücken, sondern vielmehr sie zu fördern, seine, an einen Samurai erinnernden Bewegungen beim dirigieren und seine Bodenständigkeit, machen ihn zu einem faszinierenden Menschen.

Sein Portrait ist ebenfalls sehr gelungen, auch wenn ein gewisses Grundinteresse an der klassischen Musik vorausgesetzt wird!

Johannes Scholten

FAZIT

Ein stimmiges Portrait über einen beeindruckenden Menschen.

Veröffentlicht am 22. Juli 2011, in German Reviews. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink. Hinterlasse einen Kommentar.

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